Immer mehr Menschen im Ruhestand müssen ihre Rente mit der Grundsicherung im Alter aufstocken, um das Existenzminimum zu erreichen. Wie die Funke-Mediengruppe mit Bezug auf bisher unveröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamts berichtete, bezogen am Ende des ersten Quartals dieses Jahres bezogen 684.360 Senior*innen Grundsicherung. Das entspricht einem Anstieg von 26.000 Menschen seit Dezember 2022 und sind sogar 90.000 mehr als im Vorjahr.
Zuzug und Inflation als Gründe
Ein Teil des Zuwachses geht darauf zurück, dass Geflüchtete aus der Ukraine seit Juni 2022 Grundsicherungsleistungen beziehen können. Doch das allein erklärt den Anstieg nicht. Steigende Kosten durch Mieten, Energie und vor allem Lebensmittel belasten viele langjährige Rentenbeziehende, bei denen das Geld nun nicht mehr ausreicht. Der SoVD geht von einer hohen Dunkelziffer von Betroffenen aus, die ebenfalls unter dem Existenzminimum leben, aus Scham oder Unwissen aber keine Sozialleistungen in Anspruch nehmen.
Bei den Beziehenden von Grundsicherung im Alter bilden Frauen mit fast 60 Prozent die größere Gruppe. Warum diese häufiger von Altersarmut betroffen sind und was dagegen getan werden kann, war Anfang Juli Thema bei der Frauen-Alterssicherungskonferenz vom SoVD und ver.di.
SoVD wirbt für "Die bessere Rente"
Zahlen wie diese tragen dazu bei, das Vertrauen in die gesetzliche Rente und die spätere eigene Absicherung anzukratzen. Doch der SoVD ist überzeugt: Die gesetzliche, umlagenfinanzierte Rente ist ein zukunftsfestes System, das den künftigen Herausforderungen gerecht wird. Doch dazu sind Anpassungen und eine Stärkung des Systems nötig. Wie das aussehen kann, zeigt der Verband auf seiner Themenseite rund um „Die bessere Rente“.
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