Der völkerrechtswidrige Überfall Russlands auf die Ukraine habe „die Gewissheiten und die Zuversicht in ein Europa des friedlichen Zusammenlebens der Völker und Nationen zutiefst erschüttert“, betonte Staatsrat Dr. Olaf Joachim als Bevollmächtigter des Senats am 12. November in seiner Rede zur zentralen Gedenkveranstaltung im Bremer Rathaus. Die Folgen des Krieges bestimmten die Tagespolitik und den Alltag. Vertriebene und Verfolgte, Flüchtende voller Angst und schrecklicher Erinnerungen fänden in Bremen in großer Zahl Schutz. Aber auch das Leben vieler Bremerinnen und Bremer werde durch die Folgen des Krieges schwieriger, so Joachim. Er wies darauf hin, dass gerade für jene, die die Folgen den Zweiten Weltkriegs noch selbst erlebt haben, die Geschehnisse unerträglich seien.
Dies konnte der 1. Landesvorsitzende Joachim Wittrien, der bei der offiziellen Gedenkveranstaltung anwesend war, nur bestätigen: „Für viele unserer Mitglieder fing mit dem Kriegsbeginn im Februar eine schwere Zeit an. Nicht wenige müssen sich mit Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg, der Flucht oder dem Leben als Flüchtlingskind in der entbehrungsvollen Nachkriegszeit auseinandersetzen. Es ist eine unglückselige Zeit – wir müssen alle politischen Kräfte mobilisieren, um diesen entsetzlichen Krieg zu beenden.“
Gedenken auf dem Osterholzer Friedhof
Am Sonntag, 13. November, fand eine weitere Gedenkveranstaltung, diesmal in der Kapelle auf dem Osterholzer Friedhof, statt. Dort nahm Antje Grotheer, Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, als eine der Rednerinnen und Redner ebenfalls Stellung zum Ukrainekrieg und verurteilte weitere Menschenrechtsverletzungen wie zum Beispiel im Iran.
Beeindruckt zeigte sich Klaus Möhle, Landesschriftführer und 1. Vorsitzender des Kreisverbands Bremen: „Die Reden waren in diesem Jahr sehr aktuell. Die Menschen sind zurzeit sehr berührt von dem, was global los ist. Und es wird täglich mehr. Daher fand ich es sehr angemessen, in der heutigen Zeit nicht zurückzuschauen, sondern die aktuellen Ereignisse zum Thema zu machen.“ Im Anschluss wohnte Möhle auch der Kranzniederlegung auf dem Gräberfeld bei.
Friedensarbeit unterstützen
Die alljährliche Veranstaltung wird vom Landesverband Bremen des Vereins Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisiert. Durch sein Engagement für Jugendbegegnungen und Workcamps führt erJugendliche aus ganz Europa im Zeichen von Völkerverständigung und Versöhnung zusammen. Auch in diesem Jahr spendete der Landesverband einen Betrag von 1.000 Euro, um die Arbeit zu unterstützen.
Kranzniederlegungen zum stillen Gedenken
Auch in Bremerhaven gab es auf dem Geestemünder Friedhof eine Gedenkstunde, an dem der Vorstand des Kreisverbands teilnahm.
Die Landes- und Kreisvorsitzenden legten an weiteren Gedenkstätten im Land Bremen Kränze nieder. Zahlreiche Mitglieder aus den jeweiligen Ortsverbänden begleiteten sie.
Impressionen von den Feierlichkeiten zum Volkstrauertag